Donnerstag, 28. November 2013

Mein Leben

Wenn man durch Berlin läuft, Kraftklub - Mein Leben hört und jede Zeile laut mitbrüllen möchte, dann weiß man, dass man gerade einen richtig miesen Tag hat.


Montag, 21. Oktober 2013

harmonious, adj. harmonisch, Adj.



Ich glaube ich wäre nicht halb so verliebt in dich, wenn du einen anderen Musikgeschmack hättest. Wir würden uns dann nicht einmal kennen. Ich hätte dich nicht gefunden, nicht angeschrieben und dich nicht zu mir eingeladen, um ein Konzert zu besuchen. Wir hätten nicht zusammen mit deinem Handy Musik gehört, während wir durch die Stadt gelaufen sind und wären damit dem Händchenhaltenschon sehr nahe gekommen. Du hättest mir nicht die halbe Nacht auf der Gitarre vorgespielt und es wäre niemals ein Moment entstanden, in dem man andeuten kann, dass man sich mag. Und es gäbe die ganzen Momente, in denen man zusammen ist, nichts sagen muss, sondern nur auf die Musik hört und das allein schon absolut perfekt ist, nicht.

Sonntag, 20. Oktober 2013

The Lover's Dictionary

Ich habe dieses Buch durch Zufall gefunden, für gerade mal 1 €. Es erzählt die Geschichte eines Pärchens in kurzen Einträgen. Verschiedene Worte und kleine Geschichten dazu, Gedanken. Unsortiert, aber nach und nach ergibt sich ein Bild, das die Beziehung beschreibt, die Anfänge, Tiefpunkte und Höhepunkte, die Kleinigkeiten, die es eben ausmachen. Ich habe mich gefragt, wie das Wörterbuch wohl aussehen würde, wenn es meine Beziehung beschreiben würde, wenn es die Gedanken enthielte, die ich mir mache. Ich glaube ich lasse es auf den Versuch ankommen.


inadvertent, adj.        versehentlich, unachtsam, Adj.








Ich wollte gar nicht auf dein Profil klicken, jedenfalls nicht ein zweites Mal. Vielleicht habe ich gar nicht so genau darauf geachtet und dann war dein Profil da schon wieder. Ich wusste, dass es dir angezeigt wird. Ich dachte du hieltest mich für einen Stalker, wenn ich immer wieder als letzter Profilbesucher angezeigt würde. Deshalb habe ich dich angeschrieben. Dir war es gar nicht aufgefallen.

Freitag, 23. August 2013

Glückskind

Manchmal macht man gar nichts und trotzdem läuft alles viel besser, als man je hätte zu wünschen gewagt.
In Berlin bleiben zu können war eine Idee.
Die Bewerbungen zu schreiben war ein Versuch.
Den Studienplatz zu bekommen fühlt sich immer noch nicht real an.

Ein Zimmer in guter Lage und zu einem günstigen Preis zu finden erschien mir, nach meinen bisherigen Erfahrungen, wie eine riesige Herausforderung.
Von der ersten WG zu hören "Wir haben uns für dich entschieden." macht mich immer noch glücklich.

Ich würde gern etwas abgeben von diesem Glück.
Ich kenne da jemanden, der viel vorhat und dem ein bisschen Glück sicher nicht schaden kann und vielleicht versuche ich deshalb gerade zu unterstützen und da zu sein, damit ein bisschen von meinem Glück rüberhüpft.

Samstag, 26. Januar 2013

Die 9 Stunden vor der ersten Prüfung

Wie verbringt man die Stunden vor der ersten Prüfung, wenn man zu den Menschen gehört, die vor Prüfungen grundsätzlich Panik schieben?

8.30 Uhr
Weckerklingeln
In Gedanken und ohne die Augen zu öffnen die Übungsfragen durchgegangen. Relativ erfolgreich.

9.15 Uhr
Frühstück: Marmeladenbrot, Kaffee, Viel-Erfolg-Mail erhalten. Alles entspannt.

11.00 Uhr
Wohnungsanzeigen gelesen. "Ernsthaft? Zimmer zu vermieten ab 1.2. und ihr stellt die Anzeige am 26.1. rein?" Wünsche mir diese Gelassenheit. Leider nichts dabei, was anschreibenswert wäre.

11.49 Uhr
Noch einmal alles durchgehen, Beispiele überlegen. Nebenbei Musik hören (Dog is dead und The 1975 - Two Door Cinema Club Support, 7.3. Berlin). Hunger, aber bisher zu faul zum Kochen.

11.58 Uhr
Mehr Kaffee!
Passend dazu:

12.10 Uhr
Panik in der Sozi-Facebook-Gruppe: Wir müssen eine Ausdruck der Prüfungsanmeldung dabei haben. Gab ja nur zwei Erinnerungsmails, kein Wunder, dass das nicht jedem klar war.

12.29 Uhr
Verwöhn-Maske: Regeneriert und besänftigt. Hoffentlich auch meine Nerven. Noch 5 Stunden.

12.47 Uhr
Nervös bin ich immer noch, aber meine Haut fühlt sich toll an. Die sollten das in Riesen-Abpackungen anbieten, dann könnte man drin baden.

13.15 Uhr
Nochmal das SONI-Schema angeschaut. Dann dieses Video gesehen:
 
Sofort besser gelaunt.

13.24 Uhr
Stimmungsverbesserung nur von kurzer Dauer. Ich fange gleich an zu schreien und habe Wackelpuddingbeine.

13.40 Uhr
Ich habe keine Uhr! Aaaah und die Aula auch nicht. Warum bin ich eigentlich nicht schon vor Monaten mit meiner Armbanduhr zum Batteriewechseln gegangen? Ok, ich sollte früh da sein, um einen Platz am Fenster zu bekommen und neben einer Person zu sitzen, die einen Wecker hat, der auf dem Tisch steht, so dass ich ihn mit sehen kann. (Musik im Hintergrund: Die "hours of addiction"-Playlist)

13.56 Uhr
Wo ist die Schokolade?! Ach ja, ich kaufe ja keine Süßigkeiten.

14.01 Uhr
Vielleicht sollte ich statt Kaffee und Mate-Tee lieber etwas beruhigendes trinken. Hab ich nur leider nicht. Stilles Wasser vielleicht, aber ob das beruhigt, nur weil es still ist?


14.24 Uhr
Wieso vergeht die Zeit nicht?
Tasche gepackt:  
  • 1 Flasche Wasser, die ich vermutlich nicht anrühren werde,
  • ausgedruckte Prüfungsanmeldung, die wahnsinnig wichtig sein soll, wobei sich in den letzten Semestern auch niemand dafür interessiert ht,
  • Kuli und Ersatzkuli und Ersatzkuli für den Ersatzkuli und Feinliner als Ersatz für den Ersatz-Ersatzkuli,
  • Lippenpflegestift,
  • Studentenausweis.
Es kann nichts mehr schiefgehen, jedenfalls rein technisch gesehen.

14.50 Uhr
Yogi-Tee getrunken und mir einen passenden Spruch bezüglich der Prüfung erhofft und was sagt der Tee? "Einen biegsamen Baum kann der Wind nicht brechen." Na danke, was soll mir das denn sagen?

15.13 Uhr
Letzte Frage geklärt. Und was jetzt nicht in meinem Kopf ist, kommt dort vermutlich auch nicht mehr hin.

15.26 Uhr
Ich drücke meine aktuellen Gefühle bezüglich der Prüfung in einem Bild aus:

15.37 Uhr
Ignoriere die Stimme in meinem Kopf, die sagt ich hätte mehr machen müssen. Nicht ganz erfolgreich.

16.09 Uhr
Ich sollte mich eigentlich langsam an Prüfungen gewöhnt haben. Hab ich aber nicht. Ich bin nervös.

16.23 Uhr
Tausche Gammelhose gegen Hose, die man in der Öffentlichkeit tragen kann.

16.37 Uhr
Noch eine Stunde. Mache mich auf den Weg zur Hochschule, da ist dann wenigstens die Angst zu spät zu kommen weg.


Dienstag, 8. Januar 2013

Still searching

WG-Suche ist Krieg. In jeder großen Stadt, nehme ich mal an. Für mich im Moment in Berlin.
Man nutzt jede erdenkliche Seite, man sortiert die WGs aus:
  • die zu teuer sind
  • die kein gutes Verhältnis von Mietpreis und Zimmergröße haben
  • wo der Zeitraum nicht stimmt
  • wo von Vornherein gesagt wird, dass man mindestens ein Jahr mieten soll
  • wo die Mitbewohner 30 aufwärts sind und den ganzen Tag arbeiten und sonst ihre Ruhe haben wollen, auch und am besten kommen noch jedes Wochenende die drei Kinder vorbei
  • die Besuch gegenüber eher negativ eingestellt sind.
Dann bleibt nicht mehr viel übrig.

Man schreibt Anfragen an alles übrig gebliebene, man versucht sich möglich kurz vorzustellen, weil niemand unglaublich lange Mails lesen wird, nicht wenn man 70 pro Tag bekommt, man wartet und hofft.

Entweder kommt gar keine Antwort oder ein "Ich such jemanden, der längerfristig einzieht." oder "Wir mussten eine Vorauswahl treffen, nichts gegen dich persönlich, aber du bist nicht dabei." oder man wird gefragt, wann eine Besichtigung passen würde und da ich unter der Woche nur schwerlich vier Stunden nach Berlin fahren kann oder Mitfahrgelegenheiten finde, kommt meistens kurz drauf eine Mail "Tut mir Leid, aber ich hab jetzt jemanden gefunden. Viel Glück noch."

Mir läuft die Zeit davon. Vor allem steht die Prüfungszeit an, also kann ich wirklich nicht mal einfach nach Berlin fahren. Ich würde Leute finden, wo ich erstmal unterkomme, nicht dass ich die kennen würde, aber auf Dauer ist das auch nichts. Vor allem würde ich ja gern irgendwo ankommen.
Ich und 300 andere Menschen, die nach Berlin ziehen.
Schon klar, was erwarte ich eigentlich? Warum konnte ich mir nicht wieder eine Kleinstadt aussuchen, am besten zuhause?
Ach ja stimmt, weil mir Kleinstadt so tierisch auf den Sack - verzeihung - die Eierstöcke geht und ich froh bin raus zu kommen und weil es mir ja nicht einmal um Berlin an sich ging, sondern nur darum, dass dieses Praktikum perfekt ist.