Es ist dumm, aber irgendwie stimmt es schon: Nichts kann dauerhaft perfekt sein und wenn alles perfekt ist weiß man, dass auch wieder eine Zeit kommt, in der alles nicht so passt, in der man Stress hat und unglücklich ist. Es wäre ja auch ewig langweilig und man würde nicht wirklich was lernen oder sich weiterentwickeln, wenn immer alles super läuft, aber es ist ganz schön blöd sich die schönen Zeiten damit kaputt zu machen, dass man Angst hat vor schlechten Zeiten. Trotzdem macht man es immer wieder.
Bei mir läuft grad alles gut: Ich hab einen Wohnheimplatz bekommen (auch wenn ich ein schlechtes Gewissen hab, weil ich meine Mitbewohnerin sehr gern habe und sie ab dem nächsten Monat dann schon hier allein lasse), das Studium schüttel ich so nebenbei aus dem Ärmel und habe genug Zeit, um mich schon jetzt um Arbeiten zu kümmern, die Mitte Juni bis Juli fällig sind, selbst meinen Zielkatalog, den ich meinem Anleiter kaum schicken wollte, weil er sich so falsch anfühlte, hab ich offenbar ganz gut gemacht und ich bin sehr zuversichtlich, was mein Auslandsemester angeht, auch wenn ich noch keine konkreten Pläne und viel Zeit habe. Man hat mir sogar schon gesagt, dass ich momentan wirken würde, als ob ich einfach mit der Welt im Reinen wäre, absolut ausgeglichen und zufrieden.
Trotzdem frag ich mich manchmal, wo der Haken ist, ob ich irgendwas falsch mache, weil ich, anders als alle anderen, absolut keinen Stress habe. Die Erklärung, dass ich wohl einfach mal so schlau wäre, dass es mir leichter fällt als anderen, befriedigt mich nicht so ganz, das wär immerhin mal was ganz Neues.
Ich sollte es wohl einfach genießen, die Zeit jetzt ideal nutzen und vorarbeiten, nur falls irgendwann dann doch wieder alles schwierig und herausfordernd ist, aber ich bin nun einmal jemand, der sich immer ein paar Gedanken mehr macht, als eigentlich nötig wäre.
Ein ganz anderes Thema ist das Piercing-Angebot des Monats und dass ich da irgendwie grad nicht mehr rauskomme und es auch unbedingt will, aber auch irgendwie Angst habe, dass ich dann selbst finde, dass es nicht passt oder dass es Leute, deren Meinung mir was bedeutet, nicht gut finden... Ja, ich denke zu viel.